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Die Vereine lassen auf sich warten

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«Die Idee eines Kulturgasthofes muss wie ein Virus durch die Gemeinde gehen», forderte der Präsident der Genossenschaft Gasthaus Bahnhof Schwarzenburg, Philipp Baumann, kürzlich am Informationsabend in der Aula der Sekundarschule Schwarzenburg vor rund 100 interessierten Zuhörern. Nach der Veranstaltung zeigt sich: Von einer Epidemie kann man noch nicht reden, doch langsam scheint sich das Virus in der Bevölkerung der Gemeinde auszubreiten.

Denn bis zum Wochenende haben sich 136 Personen als Genossenschafter eingeschrieben. Sie haben laut den Verantwortlichen des Projekts bis zu diesem Zeitpunkt Anteilsscheine im Wert von 179 000 Franken gezeichnet. Der Vorstand der Genossenschaft peilt als Ziel den Verkauf von 350 Anteilsscheinen an. Er hat also bisher erst knapp die Hälfte des gesetzten Zieles erreicht. Den Grossteil des versprochenen und einbezahlten Geldes haben Privatpersonen beigetragen, hinzu kommen ein Dutzend Firmen aus der Gemeinde sowie die Stiftung Bernaville.

Etwas enttäuschend: Nur zwei der zahlreichen ortsansässigen Vereine – und zwar der Jodelclub Heimelig und die Bühne Schwarzenburg – haben sich bisher finanziell am ambitionierten Kulturprojekt engagiert. Dies, obwohl die Verantwortlichen immer wieder argumentiert haben, dass gerade den Vereinen die nötigen Räume fehlen, um Versammlungen oder Feste abzuhalten.

Vorstandsmitglied Hanny Gerber äusserte nach dem Informationsabend die Vermutung, dass viele potenzielle Interessenten noch abwarten wollen, bis sich eine der Banken mit einem namhaften Betrag finanziell zum Gasthof bekennt. Damit dies geschehe, lasse der Vorstand die Baukosten mithilfe eines Architekten fundieren. Die Haltung der Banken gegenüber dem Projekt sei aber grundsätzlich positiv, so Gerber. Die dritte Geldquelle sind Kleinspenden. Auf der Homepage werde demnächst ein Crowdfunding lanciert.

«Geld-zurück-Garantie»

Die bisher getätigten Einzahlungen der Genossenschafter liegen vorderhand auf einem Bankkonto. Allfälligen Bedenken, dass das Geld beim Scheitern der Idee verloren sei, stellt sich Vorstandsmitglied Hanny Gerber entgegen: «Wenn wir den Gasthof nicht kaufen können, werden wir jeden einzelnen Franken zurückzahlen.» Und sie verspricht: «Wir werden das Konto nicht antasten.» Der Vorstand arbeite ehrenamtlich und zahle seine Auslagen über zusätzlich zugunsten des Projektes eingehende Spenden. Sollte der Kauf allerdings dereinst vollzogen werden, muss das Geld während mindestens fünf Jahren im Gasthof angelegt bleiben. So sehen es die Regeln der Genossenschaft zum Schutz des Projektes vor.

Insgesamt werden 2,3 Millionen Franken für den Umbau der seit einigen Jahren leer stehenden Liegenschaft aus dem Jahr 1907 benötigt. Das Budget sieht zwei Millionen Franken für den eigentlichen Kauf und die bauliche Vorbereitung des Gasthofes für eine erste Betriebsphase vor. Der Rest des Geldes geht in den Um- und Ausbau des Obergeschosses.

Insgesamt eine Million Franken will die Genossenschaft gemäss Gerber bis Ende Jahr selbst zusammenbringen – sonst werde es eng: «Um in ernsthafte Kaufverhandlungen einzutreten, brauchen wir diese 50 Prozent Eigenkapital».

Rentabilität ist möglich

Gastrofachmann Marc Nydegger versichert, dass der Gasthof rentabel geführt werden kann. Ausserdem: «Mit dem Genossenschaftskonzept starten wir nicht mit horrenden Schulden, was ein grosser Vorteil ist.» Mit dem Konzept einer kleinen aber feinen Küche, dem Einsatz regionaler Produkte und fairen Preisen für die Gäste wolle sein junges Restaurationsteam das Lokal in der Region als vielseitig anwendbares Kulturlokal positionieren.

Zum Programm

Ein Jassturnier zur Mittelbeschaffung

Die Genossenschaft Gasthof Bahnhof veranstaltet vom 30. Juni bis zum 2. Juli ein 48-Stunden-Sommerfest mit einem Marathon-Jassturnier. Damit möchte sie zusätzliche Geldmittel für den Kauf des Gasthofes generieren. In verschiedenen Kategorien sollen Vertreter von Gemeinden, Prominente und Vereine gegeneinander antreten können, so die Idee hinter dem Fest. Für das Rahmenprogramm ist die Ludothek verantwortlich. Es gibt Spielangebote, Konzerte einheimischer Bands und von Musikvereinen sowie ein breites Gastroangebot, das unter anderem von Vereinen bereitgestellt wird. Ein Teil der Einnahmen soll der Spendenkasse der Genossenschaft zugutekommen. Bevorzugter Veranstaltungsort wäre der Gasthof Bahnhof selbst. Die Abklärungen seien am Laufen, erklärte der Präsident der Genossenschaft, Philipp Baumann, aus Anfrage.

us

Infos und Kontakt im Internet unter www.gasthofbahnhof.ch

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