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Die Bürger kämpfen für die Parkplätze

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Der Sense­graben ist vor allem in den Sommermonaten ein sehr beliebtes Ausflugsziel der Freiburger und der Berner Bevölkerung. Viele parkieren in der Gemeinde Schwarzenburg auf einem der beiden befestigten Plätze bei der Ruchmühle oder bei der Sodbachbrücke.

Diese Plätze sind im Besitz des Bundesamtes für Rüstung (Armasuisse). Da die früheren Schiessplätze dort nicht mehr genutzt werden, beabsichtigt Armasuisse, das Gelände an den Kanton Bern zu verkaufen. Der Verkaufspreis sei noch nicht festgelegt, teilt die Medienstelle des Bundesamtes auf Anfrage mit.

Parkfläche für 300 Autos

Erhält der Kanton den Zuschlag, dürfte mindestens ein Teil der Parkplätze verschwinden. «Offiziell gibt es diese zivilen Parkplätze gar nicht», antwortet Urs Känzig, Leiter der Abteilung Naturförderung beim Berner Amt für Landwirtschaft und Natur (Lanat), schriftlich auf die Fragen der FN. «Sie wurden nie bewilligt und können es aufgrund der bestehenden Gesetzgebung auch nicht.» Denn die Parkplätze befinden sich in einem kantonalen Naturschutzgebiet und in einem Auengebiet von nationaler Bedeutung. Der Kanton habe bereits einen ersten Entwurf für ein «Gestaltungskonzept» ausgearbeitet, so Känzig. «Ein Teil der Fläche würde der Sense zurückgegeben.» Das wären Flächen im Überflutungsbereich. «Der Rest würde mit möglichst bescheidenen Mitteln klar als Parkplätze – aber nicht als Standplätze für Camper – gestaltet.»

Um die Parkplätze zu retten, haben sich Bürger aus den Kantonen Bern und Freiburg zusammengetan und kürzlich die Interessengemeinschaft IG Sensegraben gebildet. Der Vize-Gemeindepräsident von Schwarzenburg, Andreas Kehrli, engagiert sich laut eigener Aussage als Privatperson in dieser IG. «An schönen, sonnigen Tagen parkieren in der Ruchmühle und bei der Sodbachbrücke bis zu 300 Autos», sagt er. Alternative Möglichkeiten zum Parkieren gebe es in der Gegend nicht. Würden also die Parkplätze aufgehoben werden, «hätten wir ein Parkierchaos». Die Besucher des Sensegrabens würden dann wahrscheinlich «an den unmöglichsten Orten – auch dort, wo es verboten ist – wild parkieren». Da sei die heutige Situa­tion viel besser, «wo eine Besucherlenkung besteht und auf den beiden bestehenden Plätzen – mit WC-Anlagen und Abfallentsorgung – geordnet parkiert wird».

Kehrli weist zudem darauf hin, dass der Sensegraben besonders bei Familien beliebt sei, «die kostengünstig einen Ferientag in diesem schönen Naherholungsgebiet inmitten der Natur verbringen können». Fallen die Parkplätze weg, «werden die Bewohner aus der Region nicht mehr an den Sensegraben kommen, sondern in weiter entfernte Gegenden fahren», so der Vize-­Gemeinde­präsident.

Hürden für einen Kompromiss

Die Mitglieder der IG wollen deshalb die bereits existierenden Parkplätze erhalten. Zusätzliche Plätze lehnt Kehrli ab. Die Gemeinde Schwarzenburg sei weiterhin in Gesprächen mit dem Lanat, das ja das Gelände von Armasuisse kaufen möchte. Jedoch halte das Amt bisher daran fest, das Gebiet zu renaturieren, sagt Kehrli. Laut Urs Känzig vom Lanat ist es ein Anliegen, «dass wir eine gemeinsame Lösung mit der Gemeinde finden». Es seien bewusst keine Fristen für die Aufhebung der Parkplätze angesetzt worden. «Das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) und die Abteilung Naturförderung des Lanat suchen seit längerem einen Weg, wie zumindest ein Teil der Fläche weiter als Parkplätze genutzt werden kann.»

Die neue IG hoffe, «dass der Kanton durch eine Willenskundgebung der Bevölkerung seine Meinung ändern wird». Was die Mitglieder der Gruppierung geplant haben, will Kehrli noch nicht verraten.

«Ohne die beiden Plätze würde an den unmöglichsten Orten – auch dort, wo es verboten ist – wild parkiert werden.»

Andreas Kehrli

Mitglied der IG Sensegraben

«Die Parkplätze wurden nie bewilligt und können es aufgrund der bestehenden Gesetzgebung auch nicht.»

Urs Känzig

Leiter Abteilung Naturförderung

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