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Der Wald und sein spezielles Klima

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die sommerliche Hitze in Kombination mit Trockenheit oder hoher Luftfeuchtigkeit ist in unseren Breitengraden ein Stressfaktor für den menschlichen Organismus. Wir suchen deshalb nach Möglichkeiten, diesem Sommerstress auszuweichen. Mit dem Besuch in einem Wald bietet uns die Natur dazu eine ideale Gelegenheit. Der Münchner Professor für Forstmeteorologie Ernst Ebermayer schrieb schon vor über 130 Jahren, dass jeder aus eigener Erfahrung weiss, wie erfrischend, nervenstärkend, belebend und erheiternd die Waldluft auf uns wirkt. Manche Kurorte in waldreichen Gebieten locken ihre Kundschaft an mit Werbesprüchen wie: «Geniessen Sie das gesundheitsfördernde Schonklima im Wald.»

Wald gegen Sonnenbrand

Was ist denn das Besondere an einem Waldklima? Besuchen wir doch einmal einen recht dichten Wald. Das kann ein Laub-, Nadel- oder Mischwald sein. In so einem Wald unterscheidet man drei Klimabereiche: Das Klima im Kronenbereich der Bäume; das Klima im Stammbereich und das Klima am Waldboden.

Im Kronenbereich laufen alle wichtigen Energieumsätze zwischen dem Wald und der Luft, die über ihm liegt, ab. Die Dichte der Belaubung oder der Nadeln wirkt sich besonders auf die Strahlung des Sonnenlichts aus. Die Einstrahlung wird stark vermindert und damit auch die Anteile der UV-Strahlen. Nur rund fünf Prozent der in den Wipfeln der Bäume einfallenden kurzwelligen UV-Strahlen erreichen den Waldboden. Somit ist die Haut vor jeglicher Gefahr eines Sonnenbrandes geschützt. Der Energieaustausch zwischen Wald und Umgebungsluft wirkt sich auf die Verdunstung an den Blattoberflächen, auf die Luftfeuchtigkeit und die Niederschläge aus und modifiziert die Winde in Richtung und Geschwindigkeit.

Hohe Luftfeuchtigkeit

Das Waldklima, das uns Menschen beeinflusst, finden wir vor allem im Stammbereich und am Waldboden. Je nach Dichte der Waldbäume kann es recht schattig, kühl und feucht sein. Da der Wald die Winde dämpft und ihre Böigkeit herabsetzt, sind im Waldesinnern nur geringe Luftbewegungen zu erwarten. Das Blatt- oder das Nadelwerk der Bäume verdunstet Wasser. Die Luftfeuchtigkeit in einem Wald ist daher grösser als im Freiland. Die Verdunstungswärme zu diesem Prozess wird der Waldluft entzogen, und damit sinkt auch die Temperatur im Wald. Der Wald baut ein richtiges Schonklima für alle Herz- und Kreislaufpatienten auf und erlaubt ihnen, sich auch an heissen Tagen im Freien zu bewegen und aufzuhalten. Kurorte in waldreichen Regionen bieten günstige Voraussetzungen für Bewegungstherapien, Liegekuren und Luftbäder an.

Geheimnis der «guten Luft»

Früher konnte man in Prospekten von der «herrlich würzigen und ozonreichen Waldluft» lesen. Seit man weiss, dass Ozon ein stechend riechendes und giftiges Gas ist, sind die Prospekte umgeschrieben worden: «Ozon» wurde durch den hohen «Sauerstoffgehalt» des Waldes ersetzt, den man so herrlich einatmen kann. Aber auch das ist ein Märchen. Die «gute Luft» besteht nämlich zu 21 Prozent aus Sauerstoff, 78 Prozent Stickstoff und einem Prozent sogenannter Spurengase.

Diese Zusammensetzung bleibt in der Atmosphäre bis auf eine Höhe von 30 Kilometer immer gleich, egal also, ob man sich am Meer oder in den Bergen, in einer Stadt, auf dem Land oder eben in einem Wald aufhält. Mit dem Sauerstoffreichtum des Waldes könnte eher die Reinheit der Waldluft gemeint sein. Das Blatt- und Nadelwerk der Bäume filtriert nämlich einen beträchtlichen Teil der Schadstoffe der ankommenden Luft aus. Gemeint sind zum Beispiel ultrafeine Russpartikel, Staubpartikel oder feinster Gummiabrieb von Autoreifen. Man weiss heute, dass diese Feinstäube durch die Atemwege in den Organismus eindringen und allergische Entzündungen verursachen können. Ausserdem ist die Waldluft kaum mit Allergien auslösenden Pollen belastet. Manchmal riecht man in einem sommerwarmen Fichten- oder Kiefernwald ätherische Öle (Terpene), die die Nadelbäume ausschwitzen, um damit Bakterien und Schadinsekten abzuwehren. Ob sie auch eine antibakterielle Wirkung auf den Menschen ausüben, ist nicht bewiesen. Bisher weiss man nur, dass ihr Geruch den Schlaf fördert und den Herzrhythmus beruhigt.

Die Mischung machts

Der Wald mit seinen Duftnoten von Harzen bis Bärlauch, das gedämpfte Licht mit seinen Farbtönen, das Vogelgezwitscher und vor allem die Ruhe, all das wirkt sich auch nachhaltig auf die Stimmung eines Waldbesuchers aus.

Mario Slongoist ehemaliger DRS-Wetterfrosch. Einmal im Monat erklärt er in den FN spannende Naturphänomene. Die Beiträge sind zu finden unter www.freiburger-nachrichten.ch, Dossier «Wetterfrosch».

Mario Slongo. Bild Aldo Ellena/a

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