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Aus der Schatzkiste Murtens

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Unter dem Titel «Neues, Fremdes und Ungewohntes» legte der Referent Hermann Schöpfer, welcher sich seit längerer Zeit mit der Geschichte Murtens befasst, sein Augenmerk auf die Tiere und ihre Bedeutung von damals.

Den Wolf wollte man «vertilgen» (gemeint ist ausrotten). Das Wolfstragen wurde zum Brauch. Man erlegte den Wolf und brachte dessen Fell in die Stadt, worauf der Stadtrat dem Jäger einige Batzen als Belohnung zahlte. Dies geschah unter anderem im Jahre 1590, als ein Wolfträger aus Gümmenen viermal in Murten zu Besuch war. Um 1690 änderte man den Brauch insofern, als dass man ein Attest mitbringen musste. Die gefangenen Wölfe wurden lebendig in einem Korb mitgetragen. Man wollte dabei natürlich möglichst grosse Würfe zeigen, wie der Wolfsträger aus Grandson, welcher mit neun Jungwölfen in Murten erschien. Die «Wolfsvertilgung» im Murtenbiet war denn wohl auch gelungen, da die Wölfe im 18. Jahrhundert praktisch nur noch in den Gebieten des Juras und der Voralpen gefangen wurden. Der letzte Wolf auf freiburgischem Gebiet wurde 1837 in Riaz erlegt.
Auch der Bär wurde auf eine ähnliche Art und Weise gejagt. In Murtens Archiven fand man 24 Einträge zwischen 1608 und 1729 zum Thema Bär. Ungewöhnlich waren zwei Fälle, bei denen der Bär jeweils erstochen wurde. Der Bär wurde in Murten allerdings nicht nur von Bärentötern gezeigt, um eine Belohnung abzuholen. Ein einziger Bär blieb in Murten. Dieser wurde vom Stadthirten mit «Chrüsch» (Kleie) gefüttert.
1826 hatten die Bürger die Gelegenheit in der Geschichte Murtens einen Luchs in der Stadt zu sehen.
Auch die Haustiere waren für die Stadtbürger von Bedeutung. 1710 durften sich Schweine nicht mehr frei in den Gassen der Stadt rumtoben. Der Pferdehengst durfte unter Androhung von Busse nicht mehr auf offener Strasse zur Paarung geführt werden. Ein Kuhhirt hütete neben den Kühen den Stadtstier sowie einen Stadteber. Letzteres war keine aussergewöhnliche Sache, da Säue als Haustiere der Murtner Haushalte zum Stadtbild gehörten. Ziegen waren hingegen äusserst unbeliebt und teilweise gar verboten. Zum Stadtbild Murtens gehörte natürlich auch der Fisch. Dieser musste in einer Schale mit frischem Wasser auf dem Markt angeboten werden. Der Wolf in einer zentralen Rolle: Ob man sich in Murtens früherer Geschichte wohl auch mal überlegt hat einen Murtenwolf ins Leben zu rufen?

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