Autor: walter buchs
Im Juli hat der Verwaltungsrat der RB Jaun seinen Genossenschaftern mitgeteilt, dass ein Zusammenschluss mit der RB Ärgera-Galtera mit Hauptsitz in Giffers geplant sei. An einer Orientierungsversammlung am Donnerstagabend in Jaun wurde über die Notwendigkeit dieses Schritts, die vorbereitete Lösung und die Auswirkungen informiert. Der Fusionsantrag wird an der Generalversammlung vom 6. März 2009 zur Abstimmung vorgelegt (siehe Kasten).
Der dritte Anlauf
Bereits in den Jahren 2002 und 2004 wurde den Mitgliedern der RB Jaun ein Zusammenschluss vorgeschlagen, damals mit der RB mit Sitz in Charmey. Beide Male wurde der Antrag abgelehnt. «Verwaltungsrat und Bankleitung sind ein weiteres Mal zur Überzeugung gelangt, dass bei unserer Bank erhöhter Handlungsbedarf besteht», gab Verwaltungsratspräsident Marcel Buchs den gut 50 anwesenden Genossenschaftern zu bedenken. Nachdem der ursprünglich geplante Zusammenschluss innerhalb des Greyerzbezirks scheiterte, habe man sich diesmal entschieden, eine Partnerschaft in Deutschfreiburg zu evaluieren, um so die sprachlichen Anliegen der Bevölkerung zu berücksichtigen.
Den Gesetzen anpassen
VR-Präsident Marcel Buchs und Bankleiter Bertrand Romagnoli machten in ihren Ausführungen klar, dass es der RB Jaun mit dem heutigen Personalbestand und der sich daraus ergebenden Führungsstruktur praktisch unmöglich sei, die verschärfte Gesetzgebung einzuhalten. Dies habe auch schon zu einer Beanstandung der bankengesetzlichen Revisionsstelle geführt, deren Frist am 31. März 2009 ablaufe. Damit das von der eidgenössischen Bankenkommission verlangte interne Kontrollsystem funktionieren kann, bräuchte es acht Personeneinheiten. Eine Bank in der Grössenordnung der RB Jaun könne sich aber eine Aufstockung um fünf Personen gar nicht leisten.
Für die Verantwortlichen der RB Jaun drängt sich eine Partnerschaft mit Ärgera-Galtera aus mehreren Gründen auf: Verkehrstechnisch ist es die nächste RB Deutschfreiburgs.
Wachstumsperspektiven
Bereits seit einigen Jahren besteht eine Zusammenarbeit «mit sehr angenehmen persönlichen Beziehungen», und der wohl wichtigste Grund: Die RB Ärgera-Galtera hat eine Grösse und Wachstumsperspektiven, die Gewähr bieten, dass sie auf absehbare Zeit den gesetzlichen Anforderungen entsprechen kann, was bei Nachbarbanken der RB Jaun nicht unbedingt gewährleistet wäre.
Service bleibt der gleiche
Wie an der Orientierungsversammlung weiter betont wurde, werden gemäss Fusionsvertrag der Standort und die Arbeitsplätze in Jaun erhalten bleiben. Auch sollen die Mitglieder, die dann ohne Weiteres Genossenschafter der RB Ärgera-Galtera-Genossenschaft werden, weiterhin vor Ort die gleichen Dienstleistungen wie umfassende Kundenberatung in Anspruch nehmen können.
In der Diskussion wurde die Notwendigkeit eines Zusammenschlusses von niemandem in Frage gestellt und die Beibehaltung der Einbindung in Deutschfreiburg grundsätzlich begrüsst. Trotzdem wurde auch noch bemerkt, dass die Bevölkerung der anderen Gemeinden des Jauntales den Schritt der Jauner nicht unbedingt verstehen könnten.