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Sehen und gesehen werden

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Die Kampagnen zum Thema «Lebendige Traditionen» des Kantons Freiburg und des Regionalverbandes See standen der neuen Wechsel­aus­stellung im Museum Murten Pate. «Zwischen Kelch und Sturmgewehr» befasst sich mit vier Bräuchen im Seebezirk, die alle einen Zusammenhang mit der Murtenschlacht von 1476 haben: der Solennität, der Gedenkmesse in der Freiburger Kathedrale, dem Murtenlauf und dem Murtensschiessen. Je ein Freiburger Profifotograf hat sie letztes Jahr besucht. Jeweils 15 ihrer Bilder hängen in vier Räumen auf verschiedenen Stockwerken des Museums. In jedem Raum steht auch ein Objekt zum Thema – bei der Solennität zum Beispiel ein Korb mit Blumen.

Die behandelten Traditionen sind alt: Die Solennität, die ­Soli, hat sich seit der Einführung 1835 nicht grundlegend verändert; die Messe datiert zurück bis ins Jahr 1879; das erste Murtenschiessen war 1930; der Murtenlauf startete 1933. Für Museumsdirektor Ivan Mariano gab es drei Gründe, sich des Themas anzunehmen. Die Murtenschlacht sei ein wichtiges Ereignis für die Schweizer Geschichte gewesen und zentral für den Beitritt von Freiburg in die Eidgenossenschaft. Die vier Traditionen seien zudem auf den Seebezirk beschränkt. Speziell sei der Kontrast aus der Tradition, die eine bewahrende Komponente hat, und der ständigen Veränderung. So hätten sich das Murtenschiessen und das Kadettenwesen für die Frauen geöffnet.

Eine Poya aus Läufern

Fotograf Luca Etter zum Beispiel hat Eindrücke vom Murtenlauf geschossen und Vorher-Nachher-Bilder der Teilnehmer gemacht. So porträtiert er Denise Bonny. Seit der Zulassung der Frauen vor 40 Jahren hat sie an jedem Murtenlauf teilgenommen. Er habe zuvor befürchtet, nicht genug interessante Fotos machen zu können, sagte Etter, doch immer wieder habe er etwas Spannendes einfangen können. So zeigt sein Blick auf die Läufer an der Steigung bei La Sonnaz eine Szenerie, die einer Poya, einem Alpaufzug, gleicht, einer anderen typisch freiburgischen Tradition. Ein anderes Bild zeigt ein Mädchen, das an ­Deni’s ­Diner vorbeirennt, dem Restaurant in Cormagens, das kürzlich niedergebrannt ist.

Zu den Fotos kommen rund 200 Abbildungen von Teilnehmern an den vier Anlässen. Primula Bosshard hat jedes Mal ein weisses Zelt gestellt und zufällig Menschen zum Shooting geladen. So sieht man Oberamtmann Daniel Lehmann neben einem Sponsoren-Vertreter, das Soli-Kind neben dem Freiburger Gemeinderat. Die Menschen zeigen sich mit dem, was sie an diesem Tag trugen, und drücken ihre augenblickliche Stimmung aus.

Eigener Blick auf Traditionen

Die Projektleiterin der Ausstellung, Mélanie Rouiller, sagte: «Die Bilder belegen, dass diese Traditionen für alle da sind, niemand kann sie für sich und seine Interessen reservieren.» Die Ausstellung habe auch einen Nebeneffekt, so Rouiller: die Archivierung professionell hergestellter Bilder von gelebten Traditionen. Der Auftrag an die Fotografen sei nicht gewesen, eine klassische Reportage zu erstellen; sie sollten vielmehr aus ihrer ureigenen Perspektive einen Blick auf das jeweilige Brauchtum zeigen.

Bis zur Vernissage von morgen Samstag (siehe Kasten) werden die Verantwortlichen noch Vorrichtungen installieren, die Gerüche verbreiten: Blumen für die Solennität, Dul-X für den Murtenlauf, Weihrauch für die Messe und Schiesspulverrauch für das Murtenschiessen. Die Fotoreihen im Katalog werden begleitet von Kommentaren der Fotografen sowie der Vertreter der jeweiligen Tradition.

Programm

Eine Ausstellung mit vielen Facetten

Die Ausstellung «Zwischen Kelch und Sturmgewehr» dauert vom 11. Juni bis am 1. Oktober. Sie bringt fünf Freiburger Fotografen zusammen: Primula Bosshard, Julien Chavaillaz, Charly Rappo, Luca Etter und Jean-Luc Cramatte. Die Vernissage ist morgen Samstag, 10. Juni. Der Murtner Stadtpräsident Christian Brechbühl eröffnet den Anlass. Am 29. Juni, um 19 Uhr, gibt es eine deutschsprachige Führung durch die Ausstellung mit Monika Kohli, der wissenschaftlichen Mitarbeiterin des Museums. Projektleiterin Mélanie Rouiller lädt am 21. September zu einer Führung auf Französisch. Die Führung am 28. September mit Direktor Ivan Mariano ist zweisprachig.

fca

 

Vernissage: Museum, Murten. Sa., 10. Juni, 18 Uhr.

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