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Freiburger gewinnen den Machtkampf im Verwaltungsrat der Cremo

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Autor: walter buchs

«Die Ära der Stabilität ist vorbei. 2007 war ein Jahr der Konfrontationen und des dauernden Ungleichgewichts.» Mit diesen Feststellungen hat der Direktor des Freiburger Milchverarbeiters Cremo, Paul-Albert Nobs, am Freitag an der 80. Aktionärsversammlung das Geschäftsjahr 2007 charakterisiert.

Verwaltungsrat soll verkleinert werden

Die Spannungen und die Instabilität auf dem Milchmarkt, wie sie beim kürzlichen Streik wieder an den Tag getreten ist, haben auch die Erneuerungswahlen in den Cremo-Verwaltungsrat beeinflusst. Eine Mehrheit, offenbar auf Druck des Freiburger Milchverbandes (FMV), namentlich seines Direktors Clément Moret, hatte vorgeschlagen, Vize-Präsident Walter Balmer, Vertreter der Berner Lobag, und den erst im vergangenen Jahr gewählten Francis Monnier vom Neuenburger Milchverband nicht mehr zu wählen. Gleichzeitig solle der Verwaltungsrat von neun auf sieben Mitglieder verkleinert werden. Präsident Alexis Gobet betonte, dass nicht die Absicht bestehe, die Vertretung der Milchbauern nach Region einzuschränken; es gehe vielmehr um eine Frage der Treuepflicht.

Nachdem die Schweizer Milchproduzenten (SMP) im vergangenen Jahr die Idee eines nationalen Milchpools lancierte, hatte die Lobag, die Organisation der Berner Baunern und der angrenzenden Gebiete, die Tochtergesellschaft Lobag Milch AG gegründet. Hier wird die Milch der Mitglieder gebündelt und gemeinsam mit den Milchverwertern der Preis ausgehandelt. Die Waadländer und Neuenburger haben sich zum gleichen Zweck zur «Prolait Fédération laitière» zusammengetan, während der FMV, der stark mit der Cremo liiert ist, von einer Poollösung nichts wissen will. Für die Freiburger Mehrheit im Verwaltungsrat war das erwähnte Engagement der beiden Berner und Neuenburger Kollegen in ihren Verbänden mit dem Mandat bei der Cremo nicht mehr zu vereinbaren.

Gegenanträge ohne Chance

Walter Balmer und Francis Monnier waren nicht gewillt, ihren Sitz kampflos zu räumen. «Das Vorgehen können wir inhaltlich nicht akzeptieren», hielt Walter Balmer an der Aktionärsversammlung am Sitz der Gesellschaft in Villars-sur-Glâne fest. Er habe die Cremo nie kritisiert und stellte entschieden in Abrede, dass die Lobag Milch AG eine Konkurrenz-Organisation der Cremo sei, mit der er auch in Zukunft konstruktiv zusammenarbeiten wolle und werde. Für Francis Monnier sind die «Strafmassnahmen des Verwaltungsrates eine Provokation». Für dieses «mittelalterliche Verhalten» könne man nur die rote Karte zeigen.

Geheime Abstimmung

Obwohl auch andere Aktionäre kein Verständnis für das Vorgehen zeigten und zwei die Wiederwahl von Balmer und Monnier beantragten, hatten sie aufgrund der Stimmenverhältnisse von vornherein keine Chance. Der FMV hält nämlich 45,41% der Cremo-Aktien und diese wurden als Paket vom Direktor Moret vertreten. In geheimer Abstimmung wurden für vier weitere Jahre wiedergewählt: Alexis Gobet, Villariaz; Ernest Schläfli, Posieux; Jean-Paul Guignard, Bottens, Vertreter der Waadtländer Proliat; und der Berner Rechtsanwalt und Vertreter der Kantonalbank, Jürg Rieben. Dieser soll Vize-Präsident werden.

Drei Neue

Nach den Rücktritten von Oskar Lötscher, Schwarzsee; Francis Marchand, Lully; und FMV-Präsident Jean-Pierre Stirnimann, Posieux; ziehen neu in den Verwaltungsrat ein: Rinaldo Lottaz, Alterswil; Philippe Braillard, St-Martin; und Benoît Perroud, La Neirigue.

Damit setzt sich der Cremo-Verwaltungsrat aus fünf Freiburgern und je einem Vertreter der Kantone Bern und Waadt zusammen. Die Lobag, von der im vergangenen Jahr gut 2400 Produzenten rund 46 Prozent der von der Cremo verarbeiteten Milch lieferten, ist nicht mehr vertreten. In einem am Mittwoch abgeschickten Brief hatte die Berner Volkswirtschaftsdirektion die Cremo-Leitung auf diese Problematik hingewiesen. Letztere hatte am Freitag von diesem Schreiben noch keine Kenntnis.

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