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Eine Sternstunde beseelter Musikkultur

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Autor: Heribert Baechler

FreiburgMit Dimitri Shostakovichs «Festive Overture, Op. 96» entfaltete das Orchester gleich zu Beginn ein reiches Spektrum musikalischer Farben. Zum Auftakt setzte das Blechregister mit noblem Gestus ein sonores Signal. Die Holzbläser verzückten im tänzerischen Teil durch spielerische Leichtigkeit. Die liedhaften Szenen atmeten in der Zartheit leiser Töne. Und die tiefen Bässe eilten mit rundem Wohlklang marschartig zum berauschenden Finale.

Die «Symphonic Movement» von Vaclav Nelhybel startet mit harten Trommelschlägen gleichsam die Mechanik unserer industriell geprägten Zeit. Sich schnell wiederholende Motive eröffnen ein beklemmendes Abbild der vom Takt der Maschine getriebenen Zeitgenossen. In dieser Situation beschleunigt das hervorragend gespielte Xylophon die Kadenz. Wie im virtuellen Netz pulsieren skandierende Reflexe durch die Reihen. Die Musiker meisterten die schnellen Passagen mit klingender Präzision. Alles blieb in wohlgeordnetem Fluss.

Die berührendsten Momente des Abends schuf Gastdirigent Laurent Gendre mit einer bezaubernden Interpretation von Igor Stravinskys Feuervogel. Er setzte mit minimaler Gestik meisterhaft Impulse, dass aus dem Klangkörper eine märchenhafte Welt von magischer Schönheit erstand. Ein grosses Lob den Holzbläsern. Sie folgten den luftigen Kapriolen der gefiederten Märchenfigur mit wacher Präsenz und beseelter Vitalität.

Zum 20. Wiegenfest vergab das FBO einen Werkauftrag an den jungen Freiburger Komponisten Etienne Crausaz. Er schuf aus dem Fundus der Greyerzer Sagen und Märchenwelt drei Tondichtungen: Die Hexe von Catillon, Le Chalamala und Graf Michel. Der Komponist bedient sich tonaler Strukturen. Von Ferne erinnern Klangmuster an die Filmmusik zu Harry Potter und Star Wars. Wenn die innere Kamera über die grünen Weiten des Greyerzerlandes schwenkt, stimmt eine Oboe eine elegische Weise an oder der warme Klang der Hörner sorgt für heimatliche Wärme. Am besten gefiel die Sage vom Grafen Michel. Der Bon-Vivant erhielt im fröhlichen Walzer eine gefällige Hommage. Auch die dunklen Klänge des Waldhorns aus der Tiefe konnten die heiteren Erinnerungen an den lebenslustigen Grafen von Greyerz nicht vertreiben.

In den «Armenien Dances, Part II» von Alfred Reed zogen die Musiker nochmals alle Register ihres Könnens. Im meisterhaften Spiel verschmolzen elegische Momente von berührender Innigkeit mit munteren Reigen von vergnüglicher Leichtigkeit. Als im Schlusstanz noch schmissige Rhythmen wogten, war das Publikum zu begeistertem Applaus befreit.

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